Grinden nennt man die freien Hochflächen
auf den Kuppen des Nordschwarzwalds. Binsengras, Heidekraut und knorrige Bäume
prägen die Freiflächen, die erst durch die einst intensive Beweidung mit
Schafen und Kühen entstanden. Als die Weidewirtschaft an Bedeutung verlor,
drohten auch die Grinden zu verschwinden. Dem wird heute mit gezielten
Ausrodungen und einer Wiederbelebung der Viehhaltung entgegen gewirkt. Von
Unterstmatt führt ein schmaler Pfad zum Gasthaus Ochsenstall, knapp unter dem
Nordgipfel der Hornisgrinde (1.138 m). Ein kurzer steiler Steig leitet zum
großen Hochplateau des höchsten Bergs im Nordschwarzwald hinauf, passiert die
Sendeanlagen und führt durch eine Senke hinüber zum Hauptgipfel (1.163 m). Der
erste Eindruck wird von drei riesigen Windrädern geprägt. Am höchsten Punkt des
Plateaus bietet eine Aussichtskanzel schöne Fernsicht. Ein Bohlenpfad
durchquert das botanisch einmalige Hochmoor in Richtung Dreifürstenstein und
Hornisgrindeturm am südlichen Moorende, oberhalb des Mummelsees.
Schon 1910 durch den Schwarzwaldverein errichtet wurde der Turm bis 1999 durch
das französische Militär genutzt. Am Mummelsee erreicht der Westweg wieder die
Schwarzwaldhochstraße und bleibt mal mehr, mal weniger in ihrer Nähe, passiert
das Seibelseckle und windet sich unter dem Altsteigerkopf hindurch ganz
allmählich gegen den Seekopf (1.054 m) bergan. Kurz vor dem eindrucksvollen
Wildseeblick am Eutinggrab verlockt die gemütliche Darmstädter Hütte zu einer
ausgiebigen Rast. Am Ruhestein vorbei wird der Schliffkopf (1.055 m) durch eine
weite Grindenlandschaft erstiegen. Immer wieder bieten sich Fernsichten und
botanisch interessante Details am Wegrand. Mit welch unvorstellbarer Wucht der
Wintersturm Lothar an Weihnachten 1999 über den Schwarzwald gefegt sein muss
ist eindrucksvoll am Lotharpfad zu bestaunen. Ein kleiner Rundweg klettert über
wie Streichhölzer geknickte Bäume und kriecht durch das wieder aufkommende
Unterholz. Die Röschenschanze an der Zuflucht und die rund einhundert Jahre
ältere Alexanderschanze zeugen von stürmischen Zeiten ganz anderer Art im
Nordschwarzwald.